Die Geschichte des Innviertels

Der jüngste Landesteil Oberösterreichs ist erst 1779 nach dem Frieden von Teschen österreichisch geworden.

Nachdem Kaiser Augustus die Grenzen seines Reiches von südlich der Alpen bis an die Donau vorgeschoben hatte, bildete der Limes entlang der Donau die nördliche Grenze des römischen Imperiums. Nachdem im Zuge der Völkerwanderung die römische Weltmacht allmählich zerbröckelt war, begann im 6. und 7. Jahrhundert nach Christus die, wie sie heißt, "baierische Landnahme".

Als Kaiser Friedrich I. (Barbarossa), 1156 die Markgrafschaft Österreich - noch ohne das heutige Innviertel - von Bayern abtrennte und zum Herzogtum erhob, war die Region in eine Grenzlage geraten, die über Jahrhunderte für politische und kriegerische Konflikte sorgen sollte.

Das 15. und 16. Jahrhundert beschwerte dem Innviertel Kriege, Not und Verwüstung. Der Spanische Erbfolgekrieg hatte halb Europa in Mitleidenschaft gezogen. Jene Länder, die nicht unmittelbar betroffen waren, gerieten vielfach in Bedrängnis als willkommene und unfreiwillige Tauschware oder als Objekt der Begierde.

1705 erhoben sich die Bauern, sie erzwangen von der österreichischen Besatzungsmacht die Übergabe der Städte Braunau, Ried und Schärding. Der Aufstand wurde allerdings niedergeschlagen und Bayern bleib bis 1714 unter habsburgerischer Herrschaft. In der Folge wechselte das Land noch ein paar Mal seinen Besitzer, erst 1745, nach dem Frieden zu Füssen, wird Bayern selbständig.

Der Bayerische Erbfolgekrieg beginnt 1777, der in die Geschichte unter den Spottbezeichnungen Kartoffelkrieg oder Zwetschkenrummel eingeht. Über Vermittlung Rußlands und Frankreichs erreichte Maria Theresia dass am 13.Mai 1779 der Friede von Teschen geschlossen wurde. Österreichs bekam den ganzen Anteil Bayerns zugesprochen, welcher zwischen der Donau, dem Inn und der Salzach liegt.

Das Innviertel, ehemals Teil des Rentamtes Burghausen mit den Gerichten Wildshut (der Gerichtssprengel wurde zwischenzeitig mit dem Bezirksgericht Mattighofen zusammengelegt), Braunau, Mauerkirchen, Friedburg, Schärding und Ried, gehörte bis 1779 zu Bayern. Im Frieden von Teschen, der den Bayerischen Erbfolgekrieg (1777-1779) beendete, kam es jedoch zu Oberösterreich. Auslöser dieses Krieges war der Tod des kinderlosen bayerischen Kurfürsten Maximilian III. Joseph (1745 -1777). Mit seinem Tod starb die bayerische Linie der Wittelsbacher aus. Eine Reihe von mitteleuropäischen Mächten erhoben Anspruch auf Teile des Erbes, darunter Österreich auf das Herzogtum Niederbayern.

Seit 1779 also ist das Innviertel als solches mit Oberösterreich verbunden. 1979 wurde die 200-Jahrfeier mit einer Sondermarke gewürdigt.

 

 

Sondermarke

 

 

Friedrich I (Barbarossa) Maximilian III. Joseph Maria Theresia

 

► Quelle: OÖ Landesregierung

Das Innviertel (amtlich Innkreis), ist das nordwestliche der vier Viertel Oberösterreichs. Es ist eine fruchtbare, dichtbesiedelte Hügellandschaft des Alpenvorlands und liegt zwischen Salzach, Inn, Donau und Hausruck. Die Fläche beträgt etwa 2250 km2. Im Innviertel leben etwa 200.000 Einwohner. Das Innviertel umfasst die drei Bezirke Braunau am Inn, Ried im Innkreis und Schärding.